Albanien/ Balkan 2017 Teil 4
- thatsmyownway
- 24. Okt. 2017
- 5 Min. Lesezeit
01.06.2017
Fierza
Wir warten auf die Fähre. 25 € Touristen Nepp. Und dann sollen wir noch was für das Parken was zahlen. Lächerlich! Aber wir haben gewußt was auf uns zukommt. Hoffentlich ist die Bootsfahrt den Aufwand wert. Schon am morgen habe ich ein wenig meckern müssen. Wir haben ein einfaches, aber nettes Quartier in den Bergen mit herrlichen Aussicht gefunden, aber als sie dann für zwei Spiegeleier, ein Stück Käse, Brot und einer kleinen Tasse Tee, welcher nach aufgewärmten Resten aus dem Tetrapack geschmeckt hat, für albanische Verhältnisse doch zu viel Geld wollten, habe ich mich doch kurz aufgeregen müssen. Aber wir konnten das schnell klären.
Koman-Stausee



Shkodra See:
Willkommen in Nichtalbanien. Wir sind einer, hauptsächlich, deutschsprachigen Kolonie. Die Preise sind in Euro angeschrieben und alle sind froh, dass die KellnerInnen deutsch sprechen. Es ist mit Abstand der unalbanischste Platz an dem wir je auf dieser Reise waren.
Wir sind auf einem Campingplatz am Shkodra See.
Wir senken auch den Altersdurchschnitt.
Pause muss sein..am Shkodra See

Der Campingplatz ist unglaublich sauber. Wohl die saubersten Toiletten, die wir je hier noch Albanien hatten. Das schwere Eingangstor ist stets geschlossen. Es bedarf einiges an Aufmerksamkeitsarbeit, dass sie das Tor öffnen.
Im Grunde genommen ist es hier wie in einem klassischen Ressort: Man bekommt nix von der Kultur und den Leuten mit und bleibt unter seinesgleichen. Der einzige Unterschied zu Zuhause sind die Preise auf der Speisekarte.
Aber es ist aber auch sehr nett hier. Der Campingplatz liegt direkt am See. Ein Steg führt raus und man kann gut schwimmen. Und natürlich macht es Spaß sich mit anderen Campern und MotorrafahrerInnen auszutauschen.
Abends sind wir beide so müde, dass wir sehr früh ins Bett gehen. Manches mal vor 22:00. Dann schlafe ich natürlich nicht durch sondern wälze mich zwischen 4 und 5 Uhr morgens von links nach rechts und wieder zurück. Armer Michi, wir teilen uns schließlich das Zelt.
Mein Campingbett samt dicker Matratze verschont mich leider nicht von unangenehmen Rückenschmerzen.
Die Kle röhrt. Anders kann ich es nicht beschreiben. Sie ist irgendwie lauter geworden und ich weiß nicht warum. Anspringverhalten, kalt und warm, ist nachwievor hervorragend. Die Leistung zum untertourigen Herumtuckern ist auch super. Der Verbrauch paßt auch.
Die Schifffahrt war sehr fein. Jede Menge interessanter Leute aus Ungarn, Slowakei und aus Israel. Die Gruppe aus Israel hat, jeden der wollte, einen Vodka ausgegeben. Die Landschaft war ebenfalls toll.
Abends werden beim Glaserl Wein Geschichten mit anderen MotorradfahrerInnen ausgetauscht. Man versucht einander zu toppen. Wer hat die abenteuerlichste Reise hinter sich usw. Ich mache das auch zu oft. Wenn man diesem Geschehen passiv folgt, wirkt das oft ein wenig lächerlich. Nach ein paar Bierchen fällt mir das aber nicht mehr auf und ich genieße den Abend
02.06.2016
Die Camper mit ihren Wohnmobilen und Wohnwagen sind jene, die sich gleich die Plätze unter den Strohdächern sichern. Sie haben zwar eh automatisch ein Dach über den Kopf, das vor Sonne und Regen schützt aber das hindert sie nicht daran. Abgesehen davon, daß diese Dinger heutzutage meistens eh ein Sonnen /Regendach eingebaut haben.
Wir Zeltler dürfen uns hingegen die restlichen ungeschützten Plätze teilen, die uns früh morgens ungeschützt der Sonne ausliefern, die unsere Zelte zu einer Sauna machen.
Wir haben heute Pause gemacht und so relaxed wie wir jetzt am Abend drauf sind, war das auch gut so. Heute sind wir auch raus um Abend zu Essen. Das ist am Campingplatz doch recht teuer und limitiert.
03.06.2016
Ich glaube, ich bin ziemlich müde. Wir sind die ganze Theth Runde gefahren. Gute 100 km äußerst schlechte Dirtroad. Es war irrsinnig anstrengend. 2/3 erster Gang. 1/3 zweiter Gang. Es war steil, es war äußerst steinig und teilweise schlammig.
Die Strecke war wunderbar. Tolle Landschaft. Türkis blaue Flüsse, tiefer Schluchten. Was will man mehr. Hat sich auf jedem Fall ausgezahlt.
Die KLEine war sehr brav. Ein paar mal ist sie leider aufgesessen, aber der erste Gang ist optimal für so ein Terrain geschaffen und man benötigt keine Kupplung. Obwohl der Motor sehr heiß würde ist sie immer brav angesprungen. Außerdem hast sie sich eigentlich sehr gut navigieren lassen. Nur die Bodenfreiheit bleibt ein Problem, aber dafür gibt es auch Lösungen. Bin echt zufrieden.
Ich bin kein einiges Mal hingefallen, dafür ist sie im Örtchen Theth umgefallen, wie ich sie abgestellt habe. Der Kupplungshebel ist jetzt kürzer, aber noch voll funktionsfähig. Ich muss mir Zuhause auf jedem Fall Handprotektoren kaufen.
Michi hatte weniger Glück. Er ist gleich zweimal gestürzt. Das erste Mal ist er auf einem nassem Stein ausgerutscht.
Bis zum Örtchen Theth hatten wir Glück. Es blieb trocken. Bei den letzten 10 Kilometer Dirtroad hatten wir dann Pech. Es begann zu regnen und unsere Strecke wurde extrem rutschig. Da ist Michi nochmal ausgerutscht.
Michis Motorrad hat nun eine mehrmals gebrochene Verkleidung und der vordere Blinker ist gebrochen.
Der Regen wurde leider nicht schwächer und irgendwann sind wir dann weiter. Wir haben uns dann geeinigt bis zur nächsten Unterkunft zu fahren. Wir haben dann auch eine gefunden. Die Besitzerin war leicht... verhaltensauffällig. Sie hat uns ein Komplettangebot gemacht, das wir auch angenommen haben. Leider haben wir den Fehler gemacht uns das Zimmer nicht anzusehen. Es gab kein Licht, nur eine kalte Dusche und war ein Schlafzimmer im Wohnberreich. Hat uns gar nicht zugesagt und wir sind dann doch weiter zum Campingplatz gefahren. Wir haben das Essen und Trinken bezahlt und die flehende Dame hinter uns gelassen. Der Regen hatte in der Zwischenzeit stark nachgelassen und die Pause hatte uns soweit gestärkt, dass eine sichere Weiterfahrt wieder möglich war...aehm trotz meiner zwei Bier die ich getrunken hatte.(normalerweise ein absolutes nogo für mich) Das Zimmer hätte null Erholungswert gehabt.
Der Heimweg zum Campingplatz war dann sehr fein. Der tiefrote Himmel über uns und endlich guter und sorgenloser Asphalt unter uns.
Es waren absolut wenig Motorradfahrer auf dieser Strecke unterwegs. Nach uns sind noch zwei Deutsche auf BMWs unterwegs gewesen und sie haben erzählt, dass all jene die sie getroffen haben von uns erzählt haben.
Das Röhren der KLEinen ist weg. Ich habe das Wlan am Campingplatz genutzt um in diversen Foren mich zu erkundigen, was das Röhren verursachen kann. Es kam der richtige Hinweis: Es war tatsächlich nur die Verbindung der Auspuffrohre zum Motorblock. Die Bolzen waren ziemlich lose und ich habe sie vorsichtig festgeschraubt. Jetzt ist die KLE wieder unaufdringlich leise und hat genug Punch, sodass es echt viel Spaß macht, damit zu cruisen.
Die Hand ist wieder extrem im Arsch. Das Festhalten des Lenkers auf der Thethstrecke und das Aufheben unserer Bikes hat ihr echt nicht gut getan.
die Teth Runde
04.06.2016
Campinggeschichten :
Wenn sich die Kellner im Restaurant prügeln und man eigentlich nur ein Frühstück möchte.... Und ein Kontrahent der Prügelei aus dem Fenster springt. Glücklicherweise war das Fenster nur 2 Meter vom Boden entfernt.
Die Blumen in der Vase auf dem Treppchen zum Wohnmobil
Die Dame um die 55 Jahre die nackt in der Tür vom Wohnmobil steht und in meine Richtung starrte.
Die zwei holländischen Fahrradfahrer die um 6 in der Früh ( noch?) beim Bier bei ihrem Zelt sitzen.
Die netten Nachbarn, die unsere Sachen vor dem Sturm retteten, währenddessen wir unsere Theth Runde drehten.
Andere Nachbarn mit ihrem reinrassigen Schäferhund. Also einen Hund mit so rundem Rücken, dass Schmerzen mit den Jahren unumgänglich sind.
7 Uhr morgens und alle Toiletten sind besetzt.
Der beleibte Mann, der mit seinem Hund Gassi geht... Mit dem Fahrrad, mit dem Elektrofahrrad.
Am Nachmittag kam noch die wütende Familie des Kellners, der aus dem Fenster gesprungen ist. Das Tor zum Campingplatz wurde schnell geschlossen und nur die Mutter reingelassen. Der Manager hat dann mit ihr geredet. Was dabei raus gekommen ist, weiß aber nicht. Es blieb auf jedem Fall friedlich.
Michi und ich verbringen noch einen Tag am Campingplatz um wieder Kräfte zu sammeln. Haben wir beide notwendig. Es ist unser letzter gemeinsamer Tag den wir sehr gemütlich angehen.
danke Michi, für die schöne gemeisame Zeit
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